Historisches aus Uesslingen
Protokoll für die
Korporation Trüttlikon
Aufzeichnungen 1839-1909
9. Jänner 1839 (Seite 1)
Bürgerversammlung
in Uesslingen, sämtlicher Bürger von Trüttlikon sind anwesend, um
ihre Geschäfte in Zukunft besser zu ordnen und sie wählen in
geheimer Abstimmung aus ihrer Mitte den Vorsteher Johannes Rieser,
auf die Dauer von 3 Jahren. Dato ist dem Vorsteher wegen einer
Einsprache über den Zehendertrag und mehreren Zehendgeschäften
noch dazu gegeben worden: Josef
Harder, Trüttlikon.
Das Dorf Trüttlikon
30.
Jänner 1839 Erster Förster für dieses Jahr ist Basili Harder aus
Buch, ab Lichtmess (2. Februar) er wurde zugleich auch als
Schermauser bestimmt.
8.
März 1839: In eine Kommission von 3 Mitgliedern wurden gewählt:
Vorsteher Lenz, Dietingen, Schulpfleger Harder und Klemenz Traber zur
Schätzung der Güter und das Verlegen auf die Kapitalien nach
Zehendbuch. Anwesend 18 Stimmberechtigte.
8.
April 1839: Vorsteher Johannes Rieser wird als Trager für das
einziehen des Frucht-Zehend Kapital bestimmt unter dem Namen:
Hofgemeinde. Das Brachland und die Stoppelfelder werden an einen
Schafbesitzer verpachtet.
3.
Jänner 1840: Wer das Hof-Gemeindewerk zu früh verlässt muss 4
Kreuzer Busse bezahlen. Für Weibspersonen beträgt die Entschädigung
6 Kreuzer. Diejenigen welche noch nicht 18 Jahre als sind, werden
zurück geschickt.
27.
März 1840: Klemenz und Maximin Traber haben für das Jahr 1840
gemeinsam ein Fuhrwerk zu stellen. Wer nicht zum Hand-Gemeindewerk
antritt muss pro Tag eine Busse von 40 Kreuzer bezahlen.
13.
Mai 1840: Die Trotte soll als Holzschopf benutzt werden, oder aber
geschlossen sein.
4.
Jänner 1842: Klemenz Traber und Josef Mossberger streiten sich um
einen nicht rechtlichen Kauf einer Hofreite. Es war der Platz bei der
Zehendscheune.
22.
März 1842: Die Bürger und Klemenz Traber einigen sich gütlich
wegen diesem streitbaren Platz . Für diese gütliche Einigung sind
dem Traber 2 Gulden (1 Gulden Fr. 2.42) zu bezahlen.
4.
Juni 1842: Die Felder und Wiesen sollen durch Märken unterteilt
werden. Johannes Rieser will durch seinen Krautgarten eine neue
Strasse erstellen, auf eigene Kosten.
3.
Jänner 1843: Es wird in Sachen Gottesdienst eine Wache bestellt,
welche an Sonn- und Feiertagen, allfällige Nichteinhalter der Ordung
anzeigen sollen. Folgen die Namen der Reihe nach: 1. Johannes Traber,
2. Johannes Rieser, 3. Josef Harder, 4. Klemenz Traber, 5. Georg
Rieser, 6. Maximin Traber.Mai
1844: In der Grundwies soll eine Hauptwasser-Leitung gemacht werden.
Jeder Besitzer ist aufgefordert, den Graben selbst zu öffnen.
Folgende Flurnamen sind notiert: Langfurren, Rüteliäcker, Rüteli,
Lochäcker, Grundwies, Holzäcker, Rekolderäcker, Zelgen Dietingen
und Uerschhausen, Anstösser an die Korporation Trüttlikon. Die
Feldstrassen sollen 6 Schuh (1.80 m) breit sein und so ausgemarktet
werden. (Fürhäupter = Landstreifen des Weges entlang, ist aber
auch das Gras für eine Kuh (fürs Haupt Vieh)
20. November 1845:
Beim Brunnenacker soll eine steinerne Brücke über den Bach gemacht
werden. ie Hühner sollen bis März kommenden Jahres abgeschafft
werden, die grösseren Bauern dürfen 3 Stück die kleineren noch 2
Stück laufen lassen.
Protokolle
der Korpoaration Trüttlikon ab 1839: (Seite 2)
18.
Februar 1847: Es soll ein gebundenes Buch angeschafft werden um alle
Beschlüsse der Gemeinde einzutragen (Es ist dieses Buch welches als
Grundlage zu den Notizen vorliegt)
12.
Oktober 1847: Es solle von jedem Bürger dem Trottenmann pro Eimer
Wein (34 Liter) zum keltern, einen Kreuzer zahlen (5 Rp.)
7.
Dezember 1847: Vorsteher Johannes Rieser wird als Verwalter der
Leihkasse gewählt.
28.
Dezember 1847: Der Schuldschein über 500 Gulden (etwa Fr. 1'060) als
Kapital für die Leihkasse wird von sämtlichen Bürgern
unterschrieben. Jeder Bürger hat seine Grundstücke zu messen und
dem Vorsteher mitzuteilen, damit ein Kapitalbuch für die Grundzinsen
angelegt werden kann.
28.
Jänner 1848: Im neuen Protokollbuch werden auch die Beschlüsse seit
1839 eingetragen, welches deshalb mit diesem Datum beginnt. Alle
vorhandenen Schriftstücke des Dorfes sind dem Vorsteher zu übergeben
(Güterverzeichnis). Die Schriftstücke von Karl Harder können nicht
gefunden werden und es werden Maximin Traber und Georg Rieser
beauftragt, diese Pendenzen zu klären.
Wo
die Trottengebäude und Speicher gelegen waren konnte aus den
vorhandenen Unterlagen nicht ermittelt werden.
27.
Februar 1849: Johannes Suter aus Dietingen wird als Förster und
Schermauser für dieses Jahr angestellt.
1850:
Strasse durch die Grundwies von 16 Fuss (4.80m) ohne Seitengräben
und keine Entschädigung für das Land. Viehleihkassen-Kapital pro
1848: 7 Gulden und 30 Kreuzer.
10.
Jänner 1852: Wurde eine Ortsgemeinde abgehalten. Die grosse Waag ist
ab heute zur Gemeindewaag erklärt worden. Maximin Müller von Buch
wird neuer Förster. Der Platz hinter der Trotte wird dem Joh. Georg
Rieser für 1 Gulden und 26 Kreuzer verpachtet. Die Wasserleitung von
der Grosswies solle aufgemacht werden und zwar bis in die Eichäcker
und auf der Mittagseite (Süden) bis zum Bänkli bei der neuen
Strasse. Termin: 10. Mai.
12.
Jänner 1853: Wurde eine Hofgemeinde abgehalten und die
Jahresrechnung vorgelegt und abgenommen. Das Wort „Schuppisäcker“
wird mehrmals erwähnt. Es sollen Fusswege und Güterstrassen
hergestellt werden: Auf einer ganzen Protokollseite sind genaue
Bezeichnungen mit Flurnamen und Anstösser aufgezeichnet, jede neue
Strasse ist in den Abschnitten a – h bezeichnet.
Wo
in einem Acker auf einer der genannten Strassen gefahren werden kann,
dürfen keine von den früher stattgefundenen Fahrrechte mehr benutzt
werden.
16.
Jänner 1855: Die Grosswiese scheint ein Torfgebiet zu sein, weil man
im Abstand von 4 Meter keine Grabungen zulässt, um die Strasse zu
schützen, es wird mit einer Busse von Fr. 5.00 gedroht.
Alois
Rieser, Schreiner bekommt ein Kapital von Fr. 148.48, welches von den
Erben des Trabers aus der Viehleihkasse einbezahlt worden ist. Wagner
Huber in Buch ist bekannt als Rutengänger und soll nach Wasser
suchen. Als Suchtruppe sind folgende aufgeboten: 1. Tag: Johannes
Rieser, Alois u. Georg Rieser.2. Tag: Karl Harder, Pankraz Rieser,
Joseph Traber. 3. Tag: Max und Klemenz Traber.
29.
Jänner 1857: Verkauf der Streue beim Trenkbrunnen an Klemenz Traber
für 1 Franken. Es solle eine Strasse ins Weisenbühlholz von 10 Fuss
gemacht werden, weil das Fahrrecht durch das Rotenwiesli beschränkt
sei.
Protokolle
der Korporation Trüttlikon an 1839 ( Seite 3)
10.
May 1861: Wurde die Strasse von der Franzpünt bis zum Grenzmarken
nach Wylen zum planieren und überführen versteigert. Pankratz und
Georg Rieser übernehmen diese Arbeiten für Fr. 40.00 und müssen
bis Ende Juni damit fertig sein. Georg Rieser soll das Trottendach im
Akord reparieren. Neu ist auch die Strasse nach Buch in Ordnung zu
bringen für Fr. 130.00. Alois Rieser bekommt den Auftrag.
13.
Oktober 1863: Es darf ab 14. Oktober 1863 mit dem „Wümmet“
begonnen werden.
30.
September 1866: Wenn die Vögel zu grossen Schaden anrichten , so
soll Pulver zum schiessen angeschaft werden, damit diese vertrieben
werden.
16.
Januar 1867: Kienast von Guntalingen wird als Scherrmauser für 25
Fr. angestellt.
23.
Januar 1871: Wird der alte Pfadschlitten verkauft um den Betrag von
36 Rappen.
9.
Februar 1872: Wird Alois Rieser wieder als Ortsvorsteher gewählt. Es
sind auch umfangreiche Notizen über die Erstellung von Güterstrassen
beschrieben, welche aber hier ohne Details notiert werden.
16.
Oktober 1876: Neue hölzerne Brücke in der mittleren Grosswies soll
am 17. ds. erstellt werden und eine gleiche über den Hauptgraben.
28.
Oktober 1879: Theodor Rieser möchte den Brunnen bei seinem Haus
käuflich erwerben , da die Anteilhaber sich nicht einigen konnten
wird dieser für 50 Fr. dem Theodor verkauft, zahlbar bis Jakobi
1880.
15.
Februar 1880: Es soll ein Wegweiser erstellt werden mit den
Richtungen Uerschhausen, Stein am Rhein, Neunforn und Wylen.
28.
Januar 1881: Der Feuerweiher soll sofort gereinigt werden. Erstmals
erscheint der Name Jakob Goldinger. 10 Stimmberechtigte
wählen Alois Rieser älter weiterhin als Vorsteher.
14.
Februar 1882: Das Geschlecht Rieser scheint seit Jahren Trüttlikon
in allen Angelegenheiten zu bestimmen. Bei der Wahlversammlung sind
alle 10 Stimmberechtigten anwesend: Als Sekretär:
J.
Rieser, Hauptmann und als Stimmenzähler: Georg Rieser, Sohn und
Johannes Rieser. Mit 9 Stimmen wird Hauptmann Rieser zum neuen
Vorsteher gewählt.
29.
April 1882: Die Jahresrechnung 1881 wird wie folgt ausgewiesen:
Einnahmen Fr. 75.15, Ausgaben Fr. 27.55 somit Vorschlag von Fr. 47.60
per 31. Dezember 1881. Strassenwart wird gemäss Auslosung: August
Rieser. Die Trottenrechnung hat Einnahmen von Fr. 6.20 und Ausgaben
von
Fr.
1.20 somit Vorschlag von Fr. 5.00.
22.
Februar 1883: Als Corporations-Vorsteher wird mit 8 von 9 Anwesenden:
August Schäfli gewählt. Ein Prozess wegen dem Kauf eines
Brunnens und Platz zwischen Georg und Theodor Rieser wird in diesem
Protokoll geschildert, aber ohne Ergebnis bis heute. Ob die Trotte
renoviert oder abgebrochen werden soll und dann durch einen Neubau
ersetzt werden muss, sind Kosten von Fr. 250.00 (Abbruch) oder
(Neubau) für Fr. 600.00 im Gespräch.
30.
September 1883: Anwesend 6 Stimmberechtigte, abwesend Theodor Rieser
und Johann Rieser.
Protokolle
der Korporation Trüttlikon ab 1839 ( Seite 4)
21.
Februar 1884: Die Grenzmarken müssen in einem Abstand von 5 Fuss ab
der Strasse gesetzt werden. Die Hoftrotte wird für 600 Franken an
Georg Rieser, Sohn verkauft, mit der Bedingung, dass bis Mai die
Fertigung erfolgen muss und er alle Kosten und die ganze Kaufsumme
dann bezahlen soll.
9.
März 1885: Das Corporationsvermögen soll zur Anschaffung eines
Kreuzes verwendet werden, Fr.
45.20.
Der Jakob Goldinger soll für die Benutzung seiner Flinte, zum
schiessen in den Reben mit Fr. 1.00 entschädigt werden. Die Trotte
welche unbrauchbar ist, weil die Reparaturkosten zu hoch sind soll
abgebrochen werden. 4 stimmen dafür, Alois Rieser dagegen und er
verlässt die Versammlung wegen diesem Beschlusse.
15.
März 1886: Der bisherige Korporations-Vorsteher August Schäfli wird
von 5 Stimmberechtigten mit 4 Stimmen wiedergewählt. Georg Rieser
und August Rieser sind die weiteren Mitglieder.
18.
März 1887: Versammlung der Ortseinwohner von Trüttlikon. Der
Beschluss zur Anschaffung eines Hof- oder Feldkreuzes soll nun
umgesetzt werden. Der Vorsteher soll dazu einen tüchtigen Meister
finden und bekommt einen Kredit von 120 Franken. Das Kreuz muss bis
zur Auffahrt erstellt sein. Folgende Personen spenden an die Kosten
je 5 Franken: Georg Rieser älter, Georg Rieser Sohn, August Rieser,
Jakob Goldinger, Anton Köstli, das Kruzefix (Heiland) nebst
Vergoldung desselben August Schäfli mit unentgeldlicher
Entschädigung für die Verhandlungen, abholen des Kreuzes und freie
Verpflegung der Arbeiter beim aufstellen desselben.
20.März
1888: Die Rechnung 1887 weist ein Vermögen von Fr. 1.20 aus.
24.
April 1889: Nach dem Abschluss des Jahres 1888 ist der Kassabestand
noch 80 Rappen. Es scheint, dass Anton Köstli neu in der Gemeinde
wohnt, weil er die Streue beim Tränkebrunnen für 80 Rappen
ersteigert.
13.
April 1893: An der Versammlung sind anwesend: Jakob Goldinger, Georg
Rieser, August Rieser, August Schäfli, Johann Harder und August
Bommer. Es wird pro 1892 ein Verlust, resp. Guthaben des Kassiers von
Fr. 1.20 ausgewiesen. August Schäfli tritt als Vorsteher zurück und
es wird an seiner Stelle Georg Rieser gewählt. (Letztes Protokoll
von A. Schäfli, diese waren mit einer tadellosen Schrift zu lesen)
August Bommer wird neuer Weibel.
10.
September 1893: 9 Stimmberechtigte versammeln sich, abwesend Heinrich
Brennwald. Die Traubenwächter haben von 12 Uhr mittags bis am andern
Tag 12 Uhr den Rebberg zu bewachen. Jakob Goldinger will dazu seinen
Knaben, Friedrich Keller anstellen für Fr. 1.50 pro Tag. Der
Vorsteher soll für 6 – 7 Franken ein Gewehr ankaufen zum schiessen
der Stare. Man diskutiert, ob ein laufender Brunnen soll erstellt
werden. Das notwendige Wasser soll von der Hauswiese, das Quellwasser
im Weiher und Schöpfbrunnen, und von der Quelle im Röteli und
Morgenäcker hergeleitet werden. Die Bewohner von Trüttlikon haben
auch Reben im Dietinger Bann.
Oktober
1893: Die Abklärungen betreffend die Anschaffung eines Widers
(Wasserpumpe) sind vom Vorsteher mit Herr Leutenegger in Eschlikon
besprochen worden. Provisorische Kosten dafür inkl. Röhrenleitung
ca. 500 Franken. Es wird keine Wasserkorporation geben, weil die
Anwesenden das Projekt abgelehnt haben.
20.
Mai 1894: Für das Gemeindewerk wurden folgende Ansätze festgelegt:
Pro Mann und Stunde 30 Rappen, für das Fuhrwerk pro Zugvieh 4
Franken pro Tag.
10.
Oktober 1894: Anwesend sind folgende Stimmbürger: August Rieser,
Hermann Riedtmüller, Johann Harder, August Bommer, Anton Köstli,
August Schäfli, Jakob Goldinger und Georg Rieser.
Protokolle
der Korporation Trüttlikon ab 1839 ( Seite 5)
21.
April 1895: Wer an Versammlungen ¼-Std. zu spät erscheint, soll 25
Rappen bezahlen und unentschuldigtes Ausbleiben wird mit 1.00 Fr.
gebüsst.
10.
Oktober 1895: Die Trauben sind dieses Jahr schon so reif, dass man
sie ernten kann. Seit 1865 war dieser Reifegrad nicht mehr
eingetreten. Betreffend die Weinlese muss jedes Mal abgestimmt werden
und zwar auch wegen einer offenen Trotte, zum trucken der Trauben.
Dietingen erntete immer vor Trüttlikon. Die Jahresrechnung 1894
weist am 31. Dezember ein Guthaben des Kassiers von 4 Rappen aus.
16.
Februar 1896: Vorsteher G. Rieser gibt den Rücktritt bekannt und so
wird mit 5 Stimmen August Schäfli für dieses Amt gewählt, er lehnt
aber die Wahl ab und so bleibt G. Rieser nochmals für ein Jahr im
Amt. Hermann Riedtmüller wird neuer Weibel.
9.
Mai 1896: Ab dem 1. Juni soll zwischen Frauenfeld und Oberneunforn
ein Postdoppelkurs eröffnet werden. Da dagegen Opposition erfolgt,
muss der Vorsteher ein Schreiben an die Kreispost Zürich aufsetzen,
was auch schon Dietingen gemacht hat. Bisherige Ablage erfolgte in
Buch-Horben. Xaver Breitler, Basadingen ist schon seit Jahren
Scherfanger (Mäuse) und bekommt jedes Mal dafür Fr. 23.
20.
März 1900: Wegzug von August Bommer, somit nicht mehr zuständig für
den Frohndienst. Zu Beginn des neuen Jahrhundert (1900) beträgt das
Vermögen von Trüttlikon deren Fr. 6.00. Der Platz beim
Tränkebrunnen in der Breite seiner unteren Hauswiese (bis an die
Strasse) wurde für 5 Franken dem Anton Köstli verkauft, zahlbar bis
1. Mai 1900.
12.
Mai 1901: Die Streue beim Weiher nach Wylen wurde für 50 Rappen dem
August Rieser verkauft. Die Ortsgemeinde Buch würde einen Beitrag
von Fr. 500 leisten, wenn eine neue Strasse von Trüttlikon nach Buch
erstellt wird, nach einer Kostenberechnung von Fr. 800. Es wird aber
das Begehren abgelehnt und nun doch nach einer Lösung gesucht und
es soll eine ganz neue Strassenführung ausgearbeitet werden. Dazu
gibt es ein ausführliches Protokoll in diesem Buch, wobei auch der
Namen Altwingert bei Buch erwähnt wird. Da nun Kosten von Fr. 9'000
errechnet worden sind, wird beschlossen ein neues, günstigeres
Projekt auszuarbeiten.
Das
neue Projekt wird nun ca. Fr. 5'000 kosten, muss aber innerhalb von
zwei Jahren ausgeführt sein. In die Baukommission wird Georg Rieser,
Trüttlikon und FerdinandMosberger, Maurermeister, aus Buch gewählt.
Als Beitrag von Trüttlikon wurden total Fr. 500 bewilligt und es
zeichneten dazu: Georg Rieser, Vorsteher Fr, 200, August Schäfli Fr.
100, August Rieser Fr. 50, Jakob Goldinger Fr. 50, Hermann Rietmüller
Fr. 50, Anton Köstli Fr, 25 und Johannes Sauter, Zuzwil als Besitzer
des ehemals Demutischen Gewerbes Fr, 25.
13.
April 1903: Nach zwei Blitzeinschlägen im Sommer 1902 sollen alle
Gebäudebesitzer einen Blitzableiter erstellen lassen. Nach
verschiedenen Argumenten wurde die Angelegenheit verschoben, resp.
ein jeder solle für sich selbst entscheiden einen solchen montieren
zu lassen.
25.
April 1905: Die Grosswiesenstrasse von Trüttlikon bis zur
Staatsstrasse beim Sonnenberg soll instand gestellt werden.
4.
März 1906: Die Ortsrechnung 1905 hat Einnahmen und Ausgaben von je
Fr. 25.00, somit ist die Gemeinde folglich bankrott, d.h es ist kein
Vermögen mehr vorhanden. Ein neuer Name ist erwähnt, Jakob
Bütigkhofer wird als Stimmenzähler gewählt. Infolge Wegzug des
bisherigen Vorstehers, Georg Rieser wird Herr August Schäfli mit
7 von 8 Stimmen bestätigt. Bisher hatte nur Georg Rieser einen
Telephonanschluss, nach Verkauf der Liegenschaft übernimmt diesen
Anschluss August Schäfli in seinem Haus und leistet einen
freiwilligen Beitrag an die Uebernahmekosten.
Protokolle
der Korporation Trüttlkon ab 1839 (Seite 6)
11.
März 1906: Conrad Peter ist neuer Stimmberechtigter, vermutlich hat
er den Betrieb von Georg Rieser erworben. Die Kosten für das gesamte
Telephonabonnement kostet in Abstufungen, im ersten Jahr Fr. 100, im
zweiten Fr. 70 und im dritten Fr. 40. Die Kosten der Linienmiete von
Frauenfeld nach Uesslingen betragen Fr. 174 und sind von den
Abonnenten gemeinsam zu bezahlen. Es besteht als nur ein Anschluss
bei August Schäfli, und wenn dieser einen Anruf erhält, und ihn
weiterleitet, d.h. er muss den Empfänger benachrichtigen, so kann er
dafür 10 Rappen als Taxe verlangen.
10.
März 1907: Weitere neue Namen werden bekannt gegeben: J.B. Hug und
Ulrich Wiesmann
17.
April 1909: Als Strassenknecht wird J. Goldinger für ein Jahr
gewählt. Da im Protokoll erwähnt wird, die jetzige Versammlung
finde im Anschluss an die Wasserversorgungs-Gesellschaft statt, kann
man annehmen, dass diese auch einmal gegründet worden ist.
Ein
Verzeichnis über die Güterbesitzer von Trüttlikon vom 10.
Februar 1894 sagt folgendes aus:
Jakob
Goldinger 927 Aren Heinrich Demuth 1206 Aren
Neptomuk
Meier 725 Aren Georg Rieser 1789 Aren
August
Rieser 885 Aren August Schäfli 1671 Aren
Heinrich
Brennwald 668 Aren Johann Harder 790 Aren
August
Bommer 747 Aren
Anton
Köstli 833 Aren
Totale Flächen 10'241 Aren
Wo
sind nur die „Traber-Familien“ geblieben ? Im Register der
Katholischen Kirchgemeinde Uesslingen sind bis 1850 deren 9 Namen
aufgeführt, welche auch teilweise in den Protokollen erwähnt
werden. Aber ab 1850 erscheint keine dieser Personen mehr in den
Büchern.
Eine
separate Namensliste wird hiermit auch weitergeleitet.
Das
sind somit die Daten, Personen und Beschlüsse über einen Zeitraum
von 70 Jahren, betreffend das Dorf Trüttlikon von 1839 bis 1909.
Trüttlikon mit Radarstation der Swiss
Uesslingen,
5. März 2015
Alfons
Lenz